1. Der Ort wird 794 ertmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde an
das Kloster Fulda erwähnt. Er unterstand mit den übrigen Orten
der Umgebung dm Amt Rottenstein. Im 12. Jahrhundert sind die Dynasten von
Wildberg im Besitz dieses Amtes, dann die Grafen von Henneberg. Durch Erbschaft
kam dieses Amt 1347 an den Grafen Eberhard von Württemberg. Dieser
verkaufte es zusammen mit anderen Besitzungen, für die stolze Summe
von 90000 Gulkden an den Fürstbischif Albrecht von Hohenlohe.
2. Durch Sulzdorf fließt der Sulzbach. Dieses Bächlein entspringt
östlich vom Dorf in der Sulz (Nässe). Die Ufer sind mit Erlen
und Weiden bewachsen. In ruhigem Lauf schlängelt sich der Sulzbach
durch die Talsohle und macht seinem Ortsnamen alle Ehre. In Richtung Oberlauringen
gab es früher den kleinen und großen See, die Fischteiche der
Gemeinde. Ganz beachtlich ist, dass der Ort in ältester Zeit zwei
richtige Tore besaß, das Wettringer Tor und das Brünntor gegen
Stadtlauringen.
3. Die erste bekannte Dorfkirche geht auf das Jahr 1494 zurück.
Wegen Baufälligkeit musste später das Kirchlein abgebrochen
werden, wobei der Turm stehen blieb, und die neue Kirche konnte 1783 fertiggestellt
und dem Heiligen Jakobus dem Älteren geweiht werden. Das Deckengemälde
"Die Himmelfahrt Christi" stammt von dem bedeutenden Künslter Johann
Peter Herrlein. Die viereckige Öffnung in der Decke erfüllte
einen ganz besonderen Zweck. Am Fest Chriti Himmelfahrt wurde alljährlich
ein Bild des auferstandenen Herrn durch diese Öffnung hochgezogen.
4. In Sulzdorf gedenkt man besonders des früheren Pfarrers Liborius
Wagner (1593-1631). In der Zeit der Glaubenskämpfe hielt er treu bei
seiner Sulzdorfer Gemeinde aus, wurde dann von den Protestanten verfolgt
und verhaftet und getötet. Er wurde am 24. März 1974 in Rom selig
gesprochen und damit offiziell als Märtyrer der Kirche anerkannt.
Der Platz vor der Kirche heißt nunmehr Liborius-Wagner-Platz. Wir
wollen als Protestanten und Katholiken uns heute nicht mehr gegenseitig
Schuld aus der Zeit der Reformation und Gegenreformation zuweisen. Es war
uns ein großes Geschenk, dass wir beim 1. Sulzdorf-Treffen in dieser
Kirche einen ökumenischen Gottesdienst halten konnten. Gleich welcher
Konfession wir angehörten, so gelten für uns alle die Worte,
die uns von Liborius Wagner wie folgt überliefert sind: "Nichts wollen
wir sein in des Königs Hand als ein Werkzeug zu seinem Dienst gesandt.
Wohin er uns ruft, stets wollen wir folgen."